Stellungnahme des Präsidiums im DRK-Kreisverband Wolfenbüttel
Liebe Rotkreuzfreunde, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie Sie sicherlich den aktuellen Presseberichten entnommen haben, ist der Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst gGmbH und Vorstand des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel e.V., Andreas Ring, gegen Covid 19 geimpft worden, obwohl er nicht zu den Impfberechtigten gehört. Herr Ring räumt ein, dass er damit einen Fehler begangen hat. Auch das Präsidium hält das für einen Fehler.

Nach intensiven Beratungen mit dem Präsidium lässt er seine Ämter ruhen, bis der Sachverhalt abschließend aufgeklärt ist. Das Präsidium begrüßt diesen Schritt. Wir werden den Sachverhalt aufklären und prüfen, danach werden wir Sie und die Öffentlichkeit zeitnah über das Ergebnis und die Konsequenzen informieren.
Die Erklärung des Präsidiums und die persönliche Erklärung von Herrn Ring geben wir hier unten im Wortlaut wieder.
Horst Kiehne Axel Szybay Björn Försterling Heike Kanter
Stellungnahme des Präsidiums im DRK-Kreisverband Wolfenbüttel
Das Präsidium des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel hat in seiner Sitzung am Freitag über die Tatsache beraten, dass Vorstand Andreas Ring als Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst gGmbH in einer ersten Runde gegen Corona geimpft wurde – gemeinsam mit jenen Rettungsdienst-Mitarbeitern, die im regelmäßigen direkten Kontakt zu Covid-Patienten stehen.
Wir halten dieses Verhalten von Andreas Ring für falsch und rügen es ausdrücklich", berichtete Präsidiumssprecher Horst Kiehne anschließend. "Nach unserer ersten Auffassung haben die Voraussetzungen für eine Impfung des Geschäftsführers nicht vorgelegen."
Das Präsidium werde nun umgehend damit beginnen, die Hintergründe der Impfung aufzuklären. "In diesem Zusammenhang haben wir Andreas Ring gebeten, seine Ämter bis zur vollständigen Aufklärung ruhen zu lassen", erklärte Kiehne. Der Rettungsdienst-Geschäftsführer ist auch Vorstand des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel. "Andreas Ring hat unserem Wunsch entsprochen."
Persönliche Stellungnahme von Andreas Ring
Vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion, ob ich zu Unrecht eine vorzeitige Corona-Impfung erhalten habe, möchte ich hiermit folgende persönliche Erklärung abgeben.
Einem regelmäßigen Kontakt zu Covid-Patienten bin ich nicht ausgesetzt. Aus dem derzeitigen Pandemieverlauf ist ein derartiger Kontakt absehbar auch nicht gegeben. Mein Fehler war, dass ich aus der Verordnung Absatz 2 diese Voraussetzung nicht entnommen und sie offensichtlich fehlinterpretiert habe.
Gegen den Vorwurf, mir eine Impfdosis erschlichen zu haben, muss ich mich allerdings in aller Form verwahren. Wenn es meine Absicht gewesen wäre, bewusst gegen die Impfverordnung zu verstoßen und mir eine Impfung zu erschleichen, hätte ich mich nicht in aller Öffentlichkeit im Kreise meiner Mitarbeiter, Piloten von Christoph 30, sowie den Mitarbeitern des Impfzentrums impfen lassen.
Mit dem heutigen Kenntnisstand wäre fraglos eine rechtliche Prüfung vor meiner Impfung angezeigt gewesen. Dieser Prüfung werde ich mich auch im Nachhinein nicht entziehen. Den möglichen Schaden für das Rote Kreuz und die allzu leichtfertige Entscheidung vor dem Hintergrund des Mangels an Impfstoffen, bedaure ich außerordentlich.
Nach intensiven Beratungen mit dem Präsidium des DRK-Kreisverbandes bin ich daher zu der Entscheidung gelangt, mein Amt als Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes und als Vorstand im DRK-Kreisverband bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen.
Wichtig ist mir außerdem der Hinweis, dass weder Freunde/Angehörige von mir, Verwaltungsmitarbeiter, Leitungskräfte des DRK außerhalb der DRK-Rettungsdienst gGmbH, Mitglieder des Präsidiums oder weitere Personen im Umfeld des DRK zur Impfung angemeldet wurden oder diese erhalten haben.