Die DRK-Familie suchte erfolgreich Zuwachs
Bedarf ist aber zum Beispiel noch in der Fahrrad-Werkstatt. Außerdem war die interne Vernetzung ein wichtiger Punkt am Rotkreuz-Tag.
"Hier wird heute mal wieder sehr deutlich, dass unser Kreisverband eine große DRK-Familie darstellt." Das sagte ein sichtlich stolzer Björn Försterling, als er die zahlreichen Stände auf dem Schlossplatz betrachtete. Damit diese Familie weiter wächst und allen Aufgaben gerecht werden kann, hatten Aline Gauder und ihr Team den DRK-Tag diesmal als Werbung für dringend benötigte Ehrenamtliche gestaltet. Mit einigem Erfolg: "Allein für die Tafel haben wir zwölf neue Interessierte gefunden", freute sie sich.
Tatsächlich litt die Veranstaltung nur auf den ersten Blick unter mäßigem Besuch. Das Rote Kreuz hatte sich diesmal bewusst gegen einen Spiel- und Mitmach-Tag entschieden und setzte lieber auf Information. Da waren natürlich keine Menschenmassen zu erwarten. Gleichwohl stellte sich heraus: Diejenigen die kamen, hatten großes Interesse und werden wohl auch wiederkommen zu einem der vielen DRK-Projekte.
Zum Beispiel die Fahrradwerkstatt der Flüchtlingshilfe. Da präsentierten sich Giovanni Mellino (74 Jahre) und Jakob Ganther (77). Die beiden bilden das Team der Werkstatt und würden sich über Verstärkung sehr freuen. "Man sollte ein handwerklich etwas begabter Mensch sein, das ist alles kein Hexenwerk", schilderten die beiden, die rund 250 Räder pro Jahr aus gespendeten Drahteseln zusammenschrauben. "Was wir als Spende bekommen, sind oftmals ziemliche Ruinen – am Ende aber sind es verkehrstüchtige und belastbare Räder."
Das fleißige Duo hatte einige Auskünfte zu erteilen, zum Beispiel, wo die Räder gespendet werden können (am Exer 17). "Absagen mussten wir aber den Besuchern, die uns Räder zur Reparatur bringen wollen." Mit den hiesigen Profiwerkstätten ist nachvollziehbarer Weise vereinbart, dieses zu unterlassen. Rund acht Stunden pro Woche müsste mitarbeiten, wer sich für dieses Ehrenamt interessiert. "Melden Sie sich – es macht viel Spaß bei uns."
Sonja Meyer und Dorothea Bosse vom Eberts Hof des DRK (Großer Zimmerhof 29) freuten sich aus ganz anderen Gründen über den DRK-Tag: "Es gibt ja so viele verstreute Projekte, dass man die anderen Ehrenamtlichen gar nicht alle kennt." Vor dem Schloss ließen sich nun durch einen schnellen Rundgang viele Gesichter mit einem Namen oder einer oft gewählten Telefonnummer in Verbindung bringen – das dürfte den Kontakt innerhalb der DRK-Familie für längere Dauer intensivieren.
"Nach der langen Coronapause war das wieder mal eine sehr gelungene Rotkreuztag-Veranstaltung, gerade zum 75. Gründungstag des Kreisverbandes", freute sich Vorstand Andreas Ring. Neben der allgemeinen Information der Bevölkerung über das Rote Kreuz diene solch eine Großveranstaltung der Werbung neuer haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter. "Außerdem können sich hier Rotkreuzteams vernetzen und austauschen, die im Tagesgeschäft wenig Berührungspunkte haben. Wir danken dem Organisationsteam unter der Leitung von Aline Gauder für die hervorragende Planung und freuen uns schon auf den 8. Mai 2024."