Der Wolfenbütteler Fachdienst für berufliche Eingliederung (FbE) stellte sein Projekt „SmarteInklusion“ bei der Tagung „E-Qualification“ in Bonn vor.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte rund hundert Projekt-Träger in das ehemalige Bundestagsgebäude eingeladen. Dort gab es unter dem Motto „Deutschlandreise“ einen Markt der Möglichkeiten, bei dem sich die Teams mit ihren unterschiedlichsten Ansätzen zum Thema „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ vorstellten.
„SmarteInklusion“ ist ein gemeinsames Vorhaben des FbE, einem Fachbereich der Wolfenbütteler DRK-inkluzivo gGmbH und der Ostfalia Hochschule (mit den Wolfenbütteler Fachbereichen Soziale Arbeit und Informatik) sowie der Firma Hasomed (aus Magdeburg) und die Fortbildungs-Akademie der Wirtschaft (FAW, aus Kamen, Nordrhein-Westfalen). Es verbindet smarte und mobile Geräte – wie Smartphone oder -watch – und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen oder Hirnschädigungen auf den ersten Arbeitsmarkt.
„Unsere Teilnehmer probieren die Technik und die Programme aus“, erklärt Uwe Rump-Kahl, inkluzivo-Geschäftsführer, die Rolle des FbE, der Menschen mit geistigen oder Lern-Behinderungen auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt. Den Teilnehmern werden auf den smarten Geräten Arbeitsabläufe angezeigt, die die Teilnehmer dann abarbeiten. Die APP ist die digitale Checkliste der einzelnen Arbeitsschritte. In den Betrieben haben dann die Mitarbeiter mit Unterstützungsbedarf ihr Handy dabei. Jeder einzelne Schritt wird auf dem Smartphone oder auch wahlweise auf der Smartwatch angezeigt, dann wird jeder Arbeitsschritt vom Mitarbeiter auf dem Gerät bestätigt und es geht zum nächsten Arbeitsschritt über, bis die Aufgabe erledigt ist. Das Erstellen eines Ablaufes kann der Job Coach mit wenig Aufwand am PC ohne Programmierkenntnisse durchführen.
Die dafür notwendige Plattform wird derzeit von den Projektpartnern entwickelt und getestet. Die Technik wird von den Ostfalia-Informatikern entwickelt. Wir bringen die Zielgruppe mit“, sagt Rump-Kahl, während die wissenschaftliche Begleitung bei der Hochschule Fachbereich Soziale Arbeit liegt. Die Medizintechnik-Firma Hasomed ist für die spätere Markt-Tauglichkeit des Projekts zuständig.
„Wir sind in dem Projekt die Praktiker und wollen die Apps und Devices künftig auf jeden Fall in unserer Arbeit einsetzen“, sagt Rump-Kahl. Ziel des FbE sei es stets, Menschen mit Behinderungen zu mehr Unabhängigkeit am Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Der Projektpartner FAW verfolgt ähnliche Ziele, ist aber auf Menschen mit einem angeborenen oder erworbenen Hirnschaden spezialisiert.
„In Bonn haben wir jetzt viel gelernt, weil wir die ganzen anderen Projekte gesehen haben. Außerdem haben wir für unsere SmarteInklusion gutes Feedback bekommen“, so Rump-Kahl. Darüber hinaus haben sich die Projektpartner während der Tagung untereinander noch besser kennengelernt.