Eine Anschaffung zum Wohle der Patienten und des Personals
Die Ortsvereine des DRK-Kreisverbandes haben treue Vorsitzende – und manche legen zusammen für einen guten Zweck.
Ein wichtiger Punkt der Kreisversammlung waren die Ehrungen – doch schon beim Betreten des Dorfgemeinschaftshauses wartete auf die Delegierten ein schönes Beispiel für die Leistungsfähigkeit der angeschlossenen DRK-Ortsvereine. Denn im Foyer präsentierte das Leitungsduo des Rettungsdienstes, Daniel Schulte und Steffen Tegtmeier, die jüngste Neuanschaffung: Einen Corpuls CPR Arm.
Dabei handelt es sich um die neueste Version eines Thorax-Kompressionsgeräts, das die Fachleute gleich mehrfach begeistert: Durch die Röntgentransparenz der Boards ist es optimal für den Einsatz im Herzkatheterlabor geeignet. Durch seine Ein-Arm-Konstruktion erlaubt es ungehinderten Zugang zum Thorax bei laufender Reanimation. Und es ist als einziges Gerät im Markt auch für Kinder ab acht Jahren zugelassen.
Das Gerät kann im Notarzt-Einsatzfahrzeug mitgeführt werden und erleichtert die Herzmassage zur Wiederbelebung: Was bis jetzt manuell durchgeführt werden musste, nicht selten bis zur Erschöpfung der Retter, schafft jetzt der Corpuls-Arm ohne Ermüdungserscheinungen. „Ich begrüße diese Anschaffung ausdrücklich“, betonte Daniel Schulte, Geschäftsführer des Rettungsdienstes. Erstens gehe es um die Sicherheit des Personals, das nun nicht mehr im fahrenden Rettungswagen stehen müsse, um Patienten wiederzubeleben. „Zweitens erfüllen wir jetzt leichter die Anforderung nach fünf Zentimeter Drucktiefe – bisher mussten die Helfer dafür alle zwei Minuten ausgewechselt werden.“
Das Beste aber: Die 20.000 Euro-Anschaffung im Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel kam über eine Spende der Ortsvereine Schöppenstedt und Halchter zustande, wie der Vorstand hervorhob. Außerdem steuerten die Volksbank Wolfenbüttel über das VR-Gewinnsparen sowie die Gäste einer Geburtstagsparty Geld bei: Björn Försterling (jetzt 41) hatte seine Gäste erfolgreich zum Mitmachen aufgerufen: Es kamen mehr als 1000 Euro zusammen. „Wir sind allen Spendern für diese Reanimationshilfe sehr dankbar.“
Dankbarkeit drückten Präsidium und Vorstand auch durch Blumen und Präsente aus, als gleich neun Ortsvereinsvorsitzende für ihr teils langjähriges Engagement geehrt wurden.
Stehende Ovationen durfte dabei Erdmuth Queißer entgegen nehmen, die mittlerweile seit 48 Jahren dem Ortsverein Groß Denkte vorsitzt. Geehrt wurde sie nun für 45 Jahre, denn coronabedingt hatte es einige Verzögerungen gegeben. Zudem arbeitete sie viele Jahre im Kreispräsidium mit.
Weitere Ehrungen: Willi Rittierott (Steinlah) und Maritta Heike (Gielde) für 25 (27) Jahre Vorsitz, Sieglinde Eberhardt (Cremlingen), Elisabeth Flammann (Evessen), Manfred Frohse (Ahlum) und Björn Försterling (Wolfenbüttel) für 15 Jahre Vorsitz, sowie Ute Schwarz (Semmenstedt/Timmern) und Jutta Weiß (Schladen) für 5 Jahre Vorsitz.
Den Bericht aus den Geschäftsbereichen übernahmen die Vorstände Aline Gauder und Christian Hawicks. Rein organisatorisch werde die Tafel jetzt wieder dem Kreisverband angeschlossen, kündigte Aline Gauder an. Zudem sei geplant, wegen der konstant steigenden Abholerzahlen einen Umzug vorzunehmen: „Mit der Stadt ist besprochen, dass wir zwei Geschäfte im Löwentor beziehen.“ Auch die Unterstützung der Stadt stehe bereits fest, während die des Landkreises noch erwartet werde. „Wir sind in Eberts Hof personell und räumlich an der Grenze der Belastbarkeit“, sagte sie weiter. Durch die Krisen der vergangenen Jahre sei die Abholerzahl von 900 auf 2000 gewachsen. „Im Grunde ist das Wahnsinn.“
Der Rettungsdienst sei in der Leitungsebene zukunftsfähig aufgestellt, freute sich Christian Hawicks. Die schrittweise Erneuerung des Fuhrparks aber werde durch Lieferengpässe gebremst. „Die Personallage ist nach wie vor angespannt – da kam kürzlich die erfreuliche Nachricht, dass alle drei Auszubildenden nach Abschluss der Prüfungen bei uns bleiben wollen.“ Ebenso erfreulich: Künftig soll die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Kreisverbänden und dem Landesverband auf dem Gebiet des Rettungsdienstes intensiviert werden.